Seaside Haven
Seaside Haven ist eine Kleinstadt, die sich auf der gleichnamigen Insel direkt an der Atlantikküste des US-Bundesstaats Connecticut, nahe zur Grenze von Rhode Island, befindet. Die Insel hat eine Länge von etwa 21 Kilometern und erreicht eine Breite von rund 7 Kilometern. Die einzigen Verbindungen zum Festland, genauer gesagt der nächstgrößeren Stadt Point Harbor, sind eine Fährstrecke und ein vierspuriger Highway in Form einer etwa 6 Kilometer langen Brücke.

Die Insel besticht mit ihrer atemberaubenden Landschaft: Der weite Ozean, elfenbeinfarbene Sandstrände, steinige Klippen, saftig grüne Wiesen, hohe Graslandschaften, malerische Waldstücke und diverse durch die Insel verlaufende Flüsse, Bäche, Seen und Tümpel.
Auch die Tierwelt ist divers aufgestellt. Neben etlichen Vogelarten fühlen sich hier besonders kleine Lebewesen wie Hasen, Salamander, Opossums, Waschbären, Eichhörnchen, Schildkröten und Füchse wohl. Allerdings gibt es hier auch gefährlichere Tiere wie Koyoten und ein paar giftige Schlangenarten. Sogar eine handvoll Alligatoren soll sich angeblich in der Tümpellandschaften im Osten aufhalten, auch wenn dies für das hiesige Klima höchst ungewöhnlich wäre und seit Jahren keiner mehr gesichtet wurde. Und ab und an kann es vorkommen, dass zwischen all den vielen Fischarten vor den Inseln ein Hai durchs Riff schwimmt.

Obwohl Seaside Haven alles hat, was man braucht, um sich ein schönes Leben zu machen, kann es einige Aspekte einfach nicht bieten. Hier kann die bereits erwähnte größere Stadt Point Harbor Abhilfe schaffen. Dort finden sich breiter aufgestellte Einkaufsmöglichkeiten, Kulturangebote wie ein Theater und eine Oper sowie viele Möglichkeiten, seine Freizeit zu verbringen. Auch ist die Point Harbor University der Ort, an dem jene jungen Menschen aus Seaside Haven, die es sich leisten können, häufig studieren. Die Universität ist zwar nicht groß, überzeugt aber mit einem außergewöhnlich diversen und umfangreichen Kursangebot, welches durch Onlinevorlesungen in Zusammenarbeit mit anderen renommierten Universitäten im ganzen Land möglich gemacht werden kann. Und so müssen die Studierenden häufig nicht einmal den Komfort ihres eigenen Heimes verlassen, sondern nur ihren Computer anschalten.


Früher noch ein abgelegenes Fischerdorf entwickelte sich die Bevölkerung in den letzten vierzig Jahren immer diverser. Bei der letzten Volkszählung im Jahr 2014 waren auf der über 59 Quadratkilometer großen Insel genau 7724 Einwohner gezählt worden.
Der westliche Teil der Insel, das Gebiet deutlich erkennbar durch einen durch die Insel verlaufenden Fluss, wird von den wohlhabenderen Bürgern, gern Uppers genannt, bewohnt. Die meisten von ihnen kamen erst in den letzten Jahren her, kauften sich ein Ferienhaus oder ließen sich langfristig nieder. Hier leben Politiker, Investmentbanker, Lottogewinner, Hotelinhaber und ähnlich reiche Menschen in Saus und Braus. Ihre Häuser sind prunkvoll, die Yachten luxoriös, der Champagner teuer, das Leben ausgelassen.
Währenddessen leben auf dem östlichen Teil der Insel jene, die sich am unteren Ende der Nahrungskette befinden, einige von ihnen von den Uppers aus ihren Wohngebieten verdrängt oder ihrer Arbeitsstellen beraubt. Sie werden Lowers genannt. Häufig arbeiten sie als Fischer oder Seefahrer oder aber für die Uppers als Dienstleister, putzen deren Yachten, liefern ihnen Lebensmittel, führen ihre Hunde aus, bedienen sie in ihren Häusern. Dies bringt genug Geld zum Überleben ein, aber nicht zum Protzen und Prahlen. Aus diesem Grund hausen die Lowers oft in kleineren Hütten oder Wohnungen in Mehrfamilienhäusern.
Nur wenige der Lowers schaffen es jemals zu Geld und somit, zu Uppers aufzusteigen. Die älteren Generationen haben das schon lange akzeptiert. Sie leben zumeist in einer friedlichen Koexistenz und während die Uppers scheinbar gar nicht merken, wie groß die Kluft zwischen arm und reich hier auf der Insel wirklich ist, sind die Lowers dankbar für ihre sicheren Jobs und geben sich genügsam mit dem zufrieden, was sie haben. Bei den jüngeren Generationen, den Teenagern und jungen Erwachsenen, steigt jedoch der Unmut. Zunehmend empfinden die Lowers diesen Alters die Zustände auf der Insel als große Ungerechtigkeit und geraten mit gleichaltrigen Uppers aneinander, die aus den verbalen und manchmal gar körperlichen Auseinandersetzungen den Schluss ziehen, dass die Lowers ganz genau dort hingehören, wo sie jetzt sind, und ein besseres Leben nicht verdient haben. 
Auch die im Zentrum der Insel wohnende Mittelklasse, gelegentlich als Middies bezeichnet, beginnt, jeder für sich, mit entweder dem einen oder dem anderen Extrem zu sympathisieren. Und so steigt die Spannung in der Bevölkerung Tag für Tag an.